Ableistische diskriminierende DB-Durchsage

« der Rollstuhlfahrer hat sich geweigert auszusteigen » Durchsage im Zug.

Aktion für Barrierefreiheit vor einem IC zug im Dezember 2022, im Rollstuhl, mit Rollator vor einer Tür mit Stufen und einem Banner "Bahn für alle die Stufen müssen weg"
Text zugefügt zum Aktionsbild: #Ableismus #Bahn Durchsage Di. im ganzen Zug per Lautsprecher: Verspätung weil " ein Rollstuhlfahrer sich geweigert hat auszusteigen" Später kam die Schaffnerin zu mit " Wir sind hier nicht im kindergarten"

Durchsage am 8.8.2023 im ganzen IC-Zug der Deutschen Bahn per Lautsrecher
Verspätung von ca. 10 min weil « ein Rollstuhlfahrer sich geweigert hat auszusteigen »
Damit war ich gemeint. Denn Schaffnerin die die Durchsage gemacht hat, kam kurz nach Abfahrt des Zuges zu mir zum Rollstuhlplatz: « wir sind hier nicht im Kindergarten. »

Unabhängig davon was vorgefallen ist: diese Durch- und Aussagen sind zutiefst ableistisch und durch nichts zu rechfertigen.

Mein Bericht hat bereits etwas Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erhalten. Die angesprochene Deutsche Bahn hat nicht reagiert. Beschwerde(n) kommen noch. Wenn ich dazu komme und ein empörter Fahrgast hat gefragt ob er Beschwerde einreichen soll, was ich bejaht habe.

Was war mein Vergehen? Nicht auf die Pfeife vom Mobilitätsservice tanzen und entscheiden, dass ich- mit gültiger Fahrkarte – eine Station weiter fahre, weil es mir einen Umstieg ersparrt. An dem Tag musste ich viel liegen, hatte HWS Schmerzen und ein Umstieg weniger bedeutete viel für mich und meine Gesundheit. Und hey, ich muss mich nicht dafür rechtfertigen wo ich aussteige, ander Menschen müssten es auch nicht. Nichtdestotrotz. Das hier ist ein kleines Gedächtnisprotokoll.

Als ich Stunden zuvor durch das Bahnpersonal bei meinem Einstieg gefragt wurde wo ich aussteige, habe ich auch den für mich richtigen Bahnhof (der Direktverbindung) genannt. Das Personal hatte mich wie so oft nicht im System und hat dann aber zum genannten Aussteigsbahnhof nichts gesagt. Für mich war die Angelegenheit klar.*

Zur Situation mit dem diskriminierenden Verhalten der Schaffnerin

Mobilitätsservice MSZ steigt ein  » ich suche xxxx (unverständlicher Name, der absolut nicht nach meinem Namen klingt).

ich noch liegend und im Halbschlaf: – das bin ich nicht, ich bin Frau Lecomte

– Ich hab Sie aber am bhf [ wo Sie aussteigen wollen] nicht im System, Sie müssen hier aussteigen


– naja das Zugpersonal hatte mich bereits beim Einstieg auch nicht im System, klappt regelmäßig nicht trotz Anmeldung. Ich habe da aber schon mitgeteilt wo ich aussteige, ich dachte das wäre längst alles klar.


– ja aber es gibt dann kein Servicepersonal bei dem Ausstieg.

– ich organisiere mir Hilfe, habe wenig Gepäck und Begleitung die unterstützt für die Stufen. »

Diskussion mit dem Menschen vom Mobilitätsservice

MSZ zog ab, kam ein mal wieder mit der Schaffnerin, ich erklärte erneut eine Station weiter aussteigen zu wollen, wenn es sein müsse auf eigene Faust organisiert, das sei schon geklärt. Dieses mal wurde im Austausch mein Name genannt und ich wurde beschimpf,t ich habe zuvor behauptet nicht ich zu sein als ich angesprochen wurde. Ich erwiderte, dass ein anderer Name genannt wurde, 3 Fahrgäste bestätigen meine Eingabe und protestierenden gegen die Art und Weise ich angegangen werde.. Die beiden Bahn-Menschen zogen ab.

Bei der Abfahrt des Zuges, dann die Durchsage der Schaffnerin, der Zug habe sich verspätet weil ein Rollstuhlfahrer sich geweigert habe ausszusteigen.

Keine Minute später stand die Schaffnerin bei mir und sprach mich direkt mit « wir sind hier nicht im Kindergarten » an.

Eben nicht! ich bin nicht im Kindergarten sondern ein erwachsener Mensch, der wie alle anderen Entscheidungen Treffen kann und darf auch gegen die Vorstellung vom DB personal. Anderen Fahrgästen wird bei gültiger Fahrkarte nicht vorgeschrieben wo sie Aussteigen müssen, dürfen ihre Pläne ändern ohne beschimpfst zu werden. Die Aussage ist eindeutig ableisitisch. Ich wurde weil ich eine Behinderung habe, wie ein kleines Kind, das Dummheiten macht, behandelt und nicht für voll genommen.

Die Durchsage im ganzen Zug war eine Bloßstellung und vezerrte Darstellung der Ereingnisse.

Weitere Fahrgäste gaben der Schaffnerin kontra. Das tat sehr gut! Vielen Dank! Sie wiesen die Schaffnerin auf ihre diskriminierende Wortwahl, unabhängig davon was genau vorgefallen und wer im Recht sei. Die Schaffnerin wollte aber nichts davon wissen und rechtfertigte sich statt dessen weiter. Es gibt angeblich Schulungen zu Abeismus für das Bahnpersonal, das wird mir auf Beschwerden immer wieder geantwortet… hmm was lernen die denn da?

Den Konflikt jetzt gebe es nicht wenn der Zug bearrierefrei wäre! Barrierefreiheit muss her. Punkt. Und bis dahin, bei Zügen mit Stufen, online mit der fahrkarte buchbare Rollstuhlplätze, spontan verfügbares Personal für Ein- Um- und Ausstiege, so lange Züge fahren.

Unter Druck setzen durch anlügen

Die Schaffnerin hat mich sodann, als der Zug bereits weiterfuhr weiter unter Druck gesetzt und behauptet, der Aufzug am Ziel-Bhf sei außer Betrieb, deshalb hätte ich jetzt umsteigen müssen.
Laut App waren aber alle Aufzüge im Betrieb und das war dann auch so. Ich wurde dreist angelogen. Das ist fakt. Daher sehe ich auch Absicht hinter der Diskriminierung.

Es hieß auch wenn man den « Service » buche, müssen man…
Hallo? Service » nö Grundrecht. « Service » brauche ich nur weil die Bahn nicht barrierefrei ist. Und ein mal beim Einstieg Bescheid sagen muss reichen. Allein dadurch, dass es einem fremden Service Bedarf, der Einstieg ohne fremde Hilfe nicht möglich ist, verstößt die Bahn gegen die UN-BRK. also ich hab mich hier nicht zu rechtfertigen!

Ich korrigiere die Zugdurchsage « Verspätung wegen fehlender Barrierefreiheit »

weitere Lüge?

In der app stand übrigens Verspätung wegen vorausfahrender Zug als Grund für die Verspätung – also doch nicht wegen dem Rollstuhlfahrer der nicht aussteigen wollte… wie dem gesamten Zug per Lautscprecher mitgeteilt wurde. « Der Rollsuhlfahrer » klang ja auch cooler, Verspätung ist nicht Schuld der Bahn sondern dieser lästigen Behinderten die nicht gehorscht. Die Aussage dockte an diesem Stereotyp an.

*Meistens wenn Mensch nicht im System ist, wird mit 3-S Zentrale geklärt was für Infos dort vorliegen. Die Bestätigungsmail vom Mobilitätsservice hatte ich nich zur Hand, die muss ich immer suchen, ich reise viel Bahn und pro Fahrtanmeldung erhält man mindestens 2 E-Mails und 2 SMS. Das Datum der Fahrt ist nicht im Betreff,die suche nach der richtigen Mail deshalb schwierig. Diese suche ich nur bei Bedarf raus. Aber das Personal fragt in der Regel beim Einsteig wo Mensch aussteigt – wie vorliegend geschehen – , wenn es einen problem gibt, eine Unstimmigkeit zwischen meinen Angaben udn was bei MSZ gemeldet ist, dann wird das auch frühzeitig gesagt und geklärt. Nicht so in letzter Minute wecken mit « Sie müssen hier aussteigen » ohne die Wahl lassen zu wollen. Hier sind vermutlich beim Personamwechsel zusätzlich infirmationen verlorgen gegangen.

Une réflexion sur « Ableistische diskriminierende DB-Durchsage »

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